Online & Social Media
Online & Social Media Nutzung Schweiz
Die IGEM erhebt mit der Studie Digimonitor die Nutzung von diversen Online- und Social Media-Plattformen über alle Geräte (Handy, PC/Laptop, Tablet, Spielkonsolen, Smartwatch, Smart Speaker, TV-Gerät).
Digitale News-Nutzung Schweiz
Fast 100% lesen News online, doch nur 29% bezahlen dafür
- Digitale News werden praktisch von der gesamten Schweiz genutzt: 6,10 Millionen Nutzer:innen (97% der Bevölkerung von 15-75 Jahren) lesen mindestens gelegentlich News im Internet.
- Die Schweizer:innen informieren sich sehr oft auf einheimischen News-Angeboten: Schweizer Nachrichtenportale wie 20min.ch, blick.ch, nzz.ch, lematin.ch oder srf.ch/news erreichen insgesamt 5.9 Millionen Personen (93%).
- Die Schweizer News-Plattformen erreichen täglich mehr als die Hälfte der Bevölkerung (56% pro Tag).
- Innerhalb der digitalen News sind die Schweizer Privatmedien führend (86% der Bevölkerung mindestens gelegentlich), knapp vor News auf den Websites und Apps von SRF, RTS und RSI (80%).
- Vor allem bei der täglichen Nutzung liegen die privaten Schweizer News-Plattformen (46% der Bevölkerung täglich) vor News auf SRF/RTS/RSI (28% pro Tag).
- 1.8 Millionen (29% der Bevölkerung) nutzen ein kostenpflichtiges digitales News-Abonnement. Am ehesten leisten sich Ältere sowie Personen mit höherem Einkommen ein kostenpflichtiges Abo.
- Rund ein Drittel der Internetnutzer hat auf mindestens einem Gerät einen sogenannten Adblocker installiert, der Werbung automatisch ausblendet. Für Medien, die sich über Internet-Werbung finanzieren, können Adblocker ein Problem werden.
Quelle: Repräsentative Studie IGEM-Digimonitor 2024 zur Mediennutzung, Schweizer Bevölkerung von 15-75 Jahren mit Internetnutzung (6.3 Mio. Personen), n=1’970 Befragte.
Social Media Nutzung Schweiz
Fast 90% der Bevölkerung nutzen gelegentlich Social Media
- In der Schweiz nutzen 5,6 Millionen Personen (89% der Bevölkerung von 15-75 Jahren) mindestens gelegentlich eine Social-Media-Plattform.
- Mit 4,0 Millionen Personen sind fast Zweidrittel der Bevölkerung (64%) sogar täglich auf Social Media.
- Die Social Media Nutzer:innen sind im ø 39 Jahre alt.
- Rund die Hälfte der Social Media User:innen (2,9 Mio. Personen) folgt Influencer:innen. Die meisten Follower:innen sind unter 35 Jahre alt.
- Social Shopping: 960’000 User:innen (15% der Bevölkerung) kaufen mindestens gelegentlich etwas direkt aus einem Social-Media-Beitrag. Social Shopper sind meist zwischen 30 und 50 Jahre alt.
- Premium-Accounts auf Social Media kaum gefragt: Die Zahlungsbereitschaft für einen Premium-Account auf Social Media ist sehr gering. Im Schnitt nutzt nur rund 1% der User:innen eine Bezahlversion. Am ehesten bezahlen die Nutzer:innen von Snapchat und LinkedIn für Premium-Services.
Rangliste der meistgenutzen Social Media Plattformen in der Schweiz:
- Instagram bleibt Social Media Nummer 1: Auch 2024 ist Instagram mit 3,8 Millionen Nutzer:innen (60% der Bevölkerung) die beliebteste Social Media Plattform in der Schweiz.
- Facebook kommt auf 3,3 Millionen (52%), gefolgt von LinkedIn mit 2,7 Millionen (43%) und Pinterest mit 2,2 Millionen (35%).
- Snapchat und TikTok verzeichnen je 1,5 Millionen (23%), wobei die User:innen hier deutlich jünger sind als jene der Top-4-Plattformen.
- Die Altersunterschiede der Nutzer:innen der einzelnen Plattformen sind denn auch riesig: Auf BeReal liegt der Durchschnitt bei 19 Jahren, auf Threads bei 26, auf Reddit bei 30, auf Instagram bei 38, auf X (ehemals Twitter) bei 41, auf Facebook bei 45 und auf Xing bei 51 Jahren.
- Jede Generation hat ihr Social Media: Bei den Jüngeren sind neben Instagram zusätzlich auch Snapchat, TikTok und BeReal angesagt.
Quelle: Repräsentative Studie IGEM-Digimonitor 2024 zur Mediennutzung, Schweizer Bevölkerung von 15-75 Jahren mit Internetnutzung (6.3 Mio. Personen), n=1’970 Befragte.
Nutzung von KI in der Schweiz
Mehrheit der unter 35-Jährigen nutzt KI
- Künstliche Intelligenz ist für viele zur unverzichtbaren Assistentin im Alltag geworden: 2,5 Millionen (40% der Bevölkerung zwischen 15 und 75 Jahren) nutzen gelegentlich KI-Tools wie z.B. ChatGPT, Microsoft Copilot & Co.
- Männer (46%) setzen die Technologie deutlich häufiger ein als Frauen (34%), wobei das Verhältnis bei den jüngeren Nutzer:innen ausgeglichener ist.
- Das Altersgefälle bei der künstlichen Intelligenz ist besonders gross: Bei den Jugendlichen ist die Nutzung von ChatGPT schon fast selbstverständlich, während ältere Personen KI-Tools vergleichsweise selten nutzen.
- 57% der 15- bis 34-Jährigen nutzen KI: Bei den 15- bis 34-Jährigen lassen sich bereits 57% von KI unterstützen und in der Altersgruppe zwischen 15 und 19 Jahren sind es sogar 70%.
- Die KI-Tools werden vor allem zur Beantwortung von Fragen (32%) sowie zum Erstellen von Texten (31%), Übersetzungen (30%), Bildern (12%) und Programmiercodes (9%) genutzt.
- Die beliebteste KI-Anwendung ist ChatGPT: 37% der Bevölkerung zwischen 15 und 75 Jahren nutzen ChatGPT, mehr als die Hälfte davon sogar wöchentlich.
Nutzung von Messenger-Diensten in der Schweiz
WhatsApp ist Marktführer unter den Messengern
- WhatsApp ist mit grossem Abstand der Marktleader unter den Messenger-Diensten in der Schweiz.
- 5.6 Millionen (89% der Bevölkerung von 15-75 Jahren) nutzen täglich WhatsApp. Bei den Unter-30-Jährigen erreicht WhatsApp gar 94% – täglich.
- Corona-Schub: 2020 begannen knapp 700’000 Personen neu WhatsApp täglich zu nutzen. Diese nutzen es noch heute.
- 2021: Datenschutz-Änderungen bei WhatsApp → kein nachhaltiger Effekt auf Nutzung
- Heute: Kaum Konkurrenz für WhatsApp bei den Messenger-Diensten
- 990’000 Personen (16% der Bevölkerung) nutzen pro Tag einen alternativen Messenger wie Telegram, Threema oder Signal. Doch die meisten nutzen das nur als Zusatz-Messenger zu WhatsApp.
- Denn WhatsApp bleibt auch bei Personen, die eine Alternative runtergeladen haben, der Hauptmessenger.
Digitaler Werbemarkt Schweiz (netto Werbeumsatz in CHF)
- Schweizer Online Publisher* (Umsatzmeldung): 2023: 667 Mio. (+1.8%) / 2022: 656 Mio.
- Social Media, YouTube & Search (Schätzung): 2023: 1’828 – 2’240 Mio. (+8%) / 2022: 1’690 – 2’070 Mio.
- Jeder dritte Werbe-Franken wird für Suchmaschinen, Social Media oder YouTube ausgegeben.
- Die ausländischen Werbeplattformen sichern sich das grösste Stück des Schweizer Werbekuchens.
- Damit würde der Bereich Online zur Nummer eins im Schweizer Werbemarkt (die Schätzung fliesst aber wegen der abweichenden Erhebungsmethode nicht ins Total).
- Quellen: Medienmitteilung Werbestatistik 2024 / Français: Communiqué de presse dépenses publicitaires 2024
- Details (für IGEM-Mitglieder, Login): Brochure Werbeaufwand Schweiz 2024
- * Schweizer Websites und News-Plattformen melden ihre Netto-Umsätze (inklusive Rubriken) an die Stiftung Werbestatistik. Für die Werbeeinnahmen von Social Media, YouTube & Suchmaschinen liegen nur Schätzungen vor. Zu Social Media zählen Instagram, Facebook, TikTok, LinkedIn, X/Twitter, Pinterest & Co.
Entwicklung der Online-Werbung Schweiz:
- Schweizer Online-Publisher steigerten 2023 ihren digitalen Werbeumsatz von 656 Millionen um +1.8% auf 667 Millionen Franken.
- YouTube, Search & Social Media steigerten 2023 ihren Werbeumsatz um +8% auf 1.83 bis 2.24 Milliarden CHF. 2022 nahmen YouTube, Search und Social Media noch 1.69 bis 2.07 Milliarden Franken an Werbegeldern ein.
- 2021 schätzte eine Studie im Auftrag des BAKOM das Gesamtvolumen des Schweizer Online-Werbemarktes auf 1.5 bis 3 Milliarden Franken.
Online-Forschung Schweiz
IGEM unterstützt alle Initiativen zur Steigerung der Transparenz von Online-Werbung. Die IGEM setzt sich seit langem für eine konvergente und transparente Erhebung der Online-Nutzung und eine Online-Währung auf Kampagnenebene ein.
Mediapulse betreibt die Online-Forschung für die Schweiz basierend auf dem erweiterten TV-Panel. Die IGEM unterstützt den Single-Source-Ansatz. Wie die Internetnutzung gemessen wird, zeigt die Präsentation der IGEM-Academy «Nutzungsforschung Online, TV, Radio». Ergänzend gibt es Videocasts mit Mediapulse zum Stand der Online-Forschung.
Die IGEM hat zusammen mit 9 anderen Verbänden einen Brief ans BAKOM geschrieben. Darin wird als Branchenlösung eine Unterstützung der «Online-Nutzungsforschung als Mittel zur indirekten Stärkung der Schweizer Medien» gefordert.