Das iPad ist ein iPet

02.12.2014

Der am 2. Dezember im Primetower vorgestellte IGEM-digiMONITOR der Interessengemeinschaft elektronische Medien IGEM hat interessante Erkenntnisse zur Nutzung von Kommunikations- und Unterhaltungsgräten zutage gefördert. Die in Zusammenarbeit mit der WEMF durchgeführte Studie ist als einzige mit diesen spezifischen Inhalten repräsentativ für die Gesamtbevölkerung ab 15 Jahren inklusive Offliner und Personen in Haushalten ohne (eingetragenen) Festnetzanschluss.

Das iPad ist ein iPet. Oder anders gesagt: Der Tabletcomputer ist ein «Haustier». 94 Prozent der Befragten in der deutschen und französischen Schweiz, die ein Tablet nutzen, tun dies zu (auch) Hause. Unterwegs kommt dagegen keiner der möglichen Benutzungsorte auf Werte von über 20 Prozent. Es ist deshalb folgerichtig, dass nur ein kleiner Teil aller Tablets mit einer SIM-Karte ausgerüstet ist. Ob mit oder ohne SIM-Karte – Apple ist bei den Tablets klarer Marktführer. Mehr als die Hälfte aller Befragten nutzt am häufigsten ein Tablet mit dem iOS-Betriebssystem. Bei den Nicht-Haushalt-Führenden sind es sogar 70 Prozent.

Smartphone: iOS klar vor Android

Auch bei den Smartphones liegt iOS vorne. 45 Prozent aller Smartphonenutzer verwenden am häufigsten ein iPhone. Android liegt mit 34 Prozent klar dahinter. Bei den Jungen beträgt der Vorsprung des iPhones allerdings nur knapp drei Prozentpunkte, bei den über 55-Jährigen dagegen mehr als 15. Andere Betriebssysteme spielen mit 6 Prozent praktisch keine Rolle. Rund 15 Prozent der Befragten wissen allerdings nicht, welches Betriebssystem ihr Smartphone hat, in der Westschweiz sind es sogar doppelt so viele.

Zeitversetztes Fernsehen wird zur Gewohnheit

Fast 40 Prozent der Bevölkerung sieht mindestens einmal pro Woche zeitversetzt fern. Gegen ein Viertel tut dies gelegentlich über einen Desktop-PC oder ein Laptop. Smartphone und Tablet werden deutlich weniger für das zeitversetzte Fernsehen genutzt. Wenn doch, geben die Tabletnutzer am häufigsten an, dass sie dies tun, weil sie kein TV-Gerät besitzen oder weil es durch eine andere Person im Haushalt besetzt ist.

Beliebter Second Screen

Inzwischen sagen mehr als die Hälfte der Fernsehzuschauer, dass sie mindestens gelegentlich während des Fernsehens einen zweiten Bildschirm nutzen. Ein Fünftel aller TV-Zuschauer und zwei Fünftel der Jungen tun dies sogar mindestens täglich. Dabei nutzen sie aber öfter Inhalte, die mit dem laufenden Fernsehprogramm nichts zu tun haben.
Internet wird via TV-Gerät noch wenig genutzt
Nur gerade knapp zwölf Prozent derjenigen, die über ein TV-Gerät fernsehen, nutzen darauf mindestens gelegentlich Internet-Inhalte. Das ist deutlich weniger als aufgrund der aktuellen Verbreitung von sogenannten Smart-TVs technisch möglich wäre.

Radio wird unterwegs mehr gehört als anderswo

Radioprogramme werden von über 80 Prozent der Radiohörer mindestens gelegentlich unterwegs im Auto oder zu Fuss gehört. Direkt dahinter folgt mit 78 Prozent die Radionutzung zuhause. Bei Frauen, Nicht Berufstätigen und älteren Personen ist dies dagegen der häufigste Ort, um Radio zu hören. Die Nutzung im ÖV ist vor allem bei den Jungen beliebt.

Über ein Viertel hört am häufigsten digital Radio

Geht es um die am häufigsten genutzte Empfangsmöglichkeit, liegt das analoge UKW mit gut drei Vierteln aller Radiohörer, die das über ein konventionelles Radiogerät tun, nach wie vor vorne. Aber immerhin fast 25 Prozent hören am häufigsten über DAB/DAB+ und 5 Prozent über Online-Streaming.

Youtube ist grösstes Soziales Netzwerk

Fast zwei Drittel der Bevölkerung nutzen mindestens gelegentlich YouTube. Dahinter folgen WhatsApp, Facebook und Google+. Im Alter zwischen 15 und 34 Jahren nutzen neun von zehn mindestens gelegentlich YouTube, WhatsApp liegt aber nur knapp dahinter. Bei Personen ab 55 Jahren kommt YouTube dagegen nur noch auf knapp 31 Prozent. WhatsApp und Facebook liegen hier gleichauf, und Google+ bereits deutlich abgeschlagen auf dem vierten Rang. Google+ ist in der Westschweiz übrigens deutlich beliebter als in der Deutschschweiz. Das vor allem in Journalistenkreisen beliebte Twitter-Netzwerk wird nur gerade von 10 Prozent der Bevölkerung mindestens gelegentlich genutzt, mit einem signifikanten Überhang bei Männern und Jungen.

LinkedIn führt bei den Business-Netzwerken

Bei den Business-Netzwerken liegt LinkedIn in der Gesamtbevölkerung mit 12,5 Prozent gelegentlichen Nutzern klar vor Xing. Dies gilt auch für die einzelnen Altersgruppen. Dort sind die Werte im mittleren Alterssegment mit Abstand am höchsten. Signifikant höher liegen sie auch bei Personen mit hoher Schulbildung.

Fakten zum IGEM-digiMONITOR

Der IGEM-digiMONITOR wurde von der Interessengemeinschaft elektronische Medien IGEM zusammen mit der AG für Werbemedienforschung WEMF entwickelt und zwischen Anfang August und Anfang September 2014 vom Link Institut in Luzern erhoben. Er ist repräsentativ für die gesamt Bevölkerung in der Deutsch- und Westschweiz die über einen privaten Telefonanschluss (Festnetz oder Mobile) erreichbar sind. Die Studienresultate stehen IGEM-Mitgliedern in Form eines Standard-Reports kostenlos zur Verfügung. Nicht-Mitglieder können die Studie zum Preis von CHF 5000.- bei der Geschäftsstelle der IGEM beziehen.

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